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Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Energieversorgung und -preisen

Energiepreise und Sicherheit der Energieversorgung – darüber machen sich derzeit viele Menschen Gedanken. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt.

 Fragen zu Energiepreisen

Steigen die Strompreise beim Stadtwerk, weil nun die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden?

Die Abschaltung der Atomkraftwerke hat aus aktueller Sicht keinen wahrnehmbaren Einfluss auf die Strompreise an den Börsen – und damit auch nicht auf unsere Tarife. Das ist so, weil
a) die AKW zuletzt nur einen Anteil von unter 5% der deutschen Stromproduktion ausmachen,
b) wir ohnehin bevorzugt Grünstrom (Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, etc.) beziehen und verkaufen und
c) wir auch für den MIX Strom an der Börse einen Strommix einkaufen, bei dessen Preis andere Faktoren erheblich größere Rollen spielen als die seit langem geplante Abschaltung von drei Atomkraftwerken.

Wie ist derzeit die Preisentwicklung an der Strom- und Gasbörse?

Seit Sommer 2021 sind die Strom- und Gaspreise stark angestiegen. Die Strom- und Gaspreise an der Börse haben sich in den letzten Monaten vervielfacht. Insbesondere beim Erdgas liegen die Preise heute deutlich über dem Niveau von vor zwei Jahren.

Aber auch Strom ist deutlich teurer. Die Gründe dafür sind vielfältig: Weltweite Nachfrage, geringere Produktion in Nachbarländern, insbesondere Frankreich, aber auch die hohen Gaspreise – denn weiterhin sind Gaskraftwerke notwendige Bestandteile der deutschen Stromerzeugung. Insgesamt trifft weniger und teureres Angebot auf deutlich mehr Nachfrage.

Auch wenn es zum Jahreswechsel 2022/23 eine kurzfristige Erholung gegeben hat: Die Börsenpreise bei Strom und Gas liegen aktuell etwa drei Mal so hoch wie im Frühjahr 2021!

Wie ist aktuell der Beschaffungspreis für das Stadtwerk? Wie kauft das Stadtwerk Strom und Gas ein?

„Den“ Beschaffungspreis gibt es nicht. Wir kaufen ständig Strom und Gas zu unterschiedlichen Preisen für unterschiedliche Zeiträume. Unsere Einkaufspreise sind dabei extrem volatil, sie variieren zum Teil minütlich mit zum Teil großen Ausschlägen. Dem Preis, den unsere Kunden zahlen, liegt – neben diesen dynamischen Einkaufspreisen – eine Vielzahl von Parametern zu Grunde: z.B. Verbrauchszeitraum, Vertragslaufzeit, Kündigungsfristen, und – ganz wichtig – Prognosen bezüglich zukünftiger Entwicklungen. Aus diesen individuellen und dynamischen Bestandteilen gestalten wir einen stabilen, marktgerechten Preis für unsere Kunden.

Warum sinken die Preise für Endkunden nicht sofort, wenn die Einkaufspreise an den Börsen kurzfristig sinken?

Zunächst einmal: Auch die „niedrigen“ Börsenpreise, die wir im Januar erlebt haben, sind noch rund fünfmal so hoch wie vor der Krise. Kurzfristig sinkende Börsenpreise wirken sich auf Ihren Preis nicht direkt aus, da wir langfristig einkaufen. Diese vorsorgliche und stabile Einkaufspolitik hat für unsere Kunden im letzten Jahr einen positiven Effekt gehabt. Denn trotz der seit Sommer 2021 extrem gestiegenen Börsenpreise (zum Teil waren diese 10- bis 15-mal so hoch wie im Frühjahr 2021) konnten wir unsere Endkundenpreise lange Zeit vergleichsweise niedrig halten. Hätten wir nicht so frühzeitig und langfristig eingekauft, so hätten wir am Spotmarkt – als „Sofortkauf“ – einen um ein Vielfaches höheren Preis bezahlen und an Sie weitergeben müssen. Bei sinkenden Preisen allerdings ist dieser Effekt zunächst einmal umgekehrt: Wir haben, um Ihre Energieversorgung zu sichern, zu höheren Preisen eingekauft – und können natürlich diese Einkäufe nicht rückgängig machen, wenn die Preise kurzfristig sinken.

Kann ich gegen die Preisanpassung Widerspruch einlegen oder Zahlungen vorsichtshalber einstellen?

Wir berechnen unsere Preise kaufmännisch solide, gewissenhaft und kundenfreundlich. Unsere Preisanpassungen sind rechtlich abgesichert und wurden fristgemäß versendet. Sie sind damit vertraglich bindend. Ein Widerruf / Widerspruch hat daher rechtlich keine Auswirkung auf Ihren Vertrag – auch wenn das in manchen Berichten anders dargestellt wird.

Selbstverständlich befürworten wir jegliche Maßnahmen der Bundesregierung, gegen ungerechtfertigte, überhöhte Preiserhöhungen vorzugehen. Die Kartellbehörden haben die Möglichkeit, Preiserhöhungen zu überprüfen. Eine generelle „Genehmigung“ von Preisen gibt es allerdings nicht. Das bedeutet: Wenn Sie Ihre Zahlungen nicht mehr leisten, kommt es zum üblichen Mahnverfahren.

Müssen Energieversorger ihre Preise genehmigen lassen, um Missbrauch vorzubeugen?

Nein, eine staatliche Genehmigung von Preisen gibt es nicht. Die Kartellbehörden prüfen Preise im Verdachtsfall. Dies geschieht allerdings nur fallweise. Preiserhöhungen bleiben daher weiterhin legal und möglich, sofern sie nicht im Zuge einer Prüfung beanstandet werden.

Profitiert das Stadtwerk von den zusätzlichen Umlagen?

Nein. Umlagen sind vom Staat bestimmte Bestandteile des Bruttopreises. Wir geben diese nur exakt in der Höhe weiter, wie wir sie auch abführen müssen. Das Stadtwerk hat davon keinerlei Vorteil.

Ich habe eine deutliche Preiserhöhung bei Strom oder Gas bekommen. Soll ich jetzt die Abschläge erhöhen?

Ja. Auch wenn es weh tut. Denn wenn Sie ihren Abschlag nicht erhöhen, kommt das dicke Ende am Schluss: mit einer hohen Nachzahlung bei der Abrechnung. Also lieber höhere Abschläge übers Jahr zahlen, und dann am Ende weniger nachzahlen oder sogar noch Geld rausbekommen.

Über Abschläge bezahlen Sie Ihre Energierechnung in monatlichen Raten. Wenn nun die Preise deutlich steigen und die Abschläge gleich bleiben, dann drohen am Ende hohe Nachzahlungen in drei- oder vierstelliger Höhe. Das stellt eine (noch) stärkere Belastung dar als eine monatliche Mehrzahlung. Deswegen passen wir inzwischen vermehrt Abschläge auch unterjährig an. Wir empfehlen Ihnen dringend, diesen Anpassungen zuzustimmen. Dies ist notwendig, damit Sie mit der Jahresrechnung keine zu hohe Rückzahlungsforderung erhalten. Selbstverständlich informieren wir Sie über die neuen Abschlagszahlungen.

Mein Nachbar zahlt viel weniger/mehr für Strom und Gas. Wie kann das sein?

Seit etwa einem Jahr steigen die Preise an den Energiemärkten drastisch an. Wer also heute einen Strom- oder Gasvertrag abschließt, der zahlt die aktuell hohen Preise. Wer aber z.B. Anfang 2021 einen Vertrag mit zweijähriger Preisfixierung abgeschlossen hat, der hat noch den damaligen, sehr günstigen Preis. Das führt zu großen Unterschieden. Auch spielt eine Rolle, ob man einen Laufzeitvertrag oder die Grundversorgung abgeschlossen hat.

Ich befürchte, dass ich meine Rechnung nicht mehr zahlen kann. Was kann ich tun?

Wenn auch Energiesparen nicht mehr hilft: Einige Stellen bieten Hilfsangebote an. Eine Liste der Ansprechstellen finden Sie hier. Informationen zum Wohngeld gibt es auf www.bodenseekreis.de/soziales-gesundheit/geldleistungen/wohngeld/ 

Wie unterstützt das Stadtwerk am See seine Haushaltskunden?

Wie entwickeln sich die Preise in den nächsten Monaten?

Das kann niemand seriös vorhersagen. Klar ist: Solange der Krieg andauert, spielen auch die Energiepreise verrückt. Und auch klar ist: Strom-, Gas- und Ölpreis werden nicht mehr das Niveau von 2019 erreichen, sondern auf Dauer höher sein. Wie hoch, ist nicht absehbar. Experten gehen davon aus, dass auch 2023 noch das Preisniveau hoch bleiben wird und frühestens 2024 eine dauerhafte Besserung eintritt.

Was ist derzeit besser - die Grundversorgung oder ein Laufzeit-Tarif?

Grundsätzlich haben Sie die Wahl:

Bei der Grundversorgung (BASIS-Tarife) können Sie monatlich kündigen. Auf der anderen Seite haben Sie keine Preisgarantie, d.h. wenn die Börsenpreise weiter steigen, kann es zu Preiserhöhungen kommen.
Bei den Produkten mit 12 oder 24 Monaten Laufzeit (ÖKO– und MIX-Tarife) haben Sie, je nach Vertrag, eine entsprechende Preisfixierung. Die Öko-Tarife unterscheiden sich in der Herkunft und Zertifizierung des Stroms. Beim Gas gibt es Tarife mit oder ohne Biogas-Beimischung.

Was kann ich als Kunde jetzt tun?

Am Wichtigsten: Energie sparen. Das schont den Geldbeutel, hilft, wertvolle Ressourcen zu sparen und macht uns unabhängiger von anderen Ländern. Hier haben wir viele Tipps und Infos rund ums Energiesparen zusammengestellt.

Darüber hinaus kann es sich lohnen, gegebenenfalls Stromfresser zu eliminieren. Auch dafür haben wir passende Angebote: Beim Kauf von neuen energiesparenden Geräten zum Beispiel freut sich nicht nur die Stromrechnung. Sondern Sie können auch Zuschüsse über unsere Förderprogramme beantragen. 

Möglicherweise können wir Ihnen günstigere Alternativen zu Ihrem aktuellen Tarif bieten. Informieren Sie sich auf unserer Website oder sprechen Sie uns doch einfach an. 

 

 

Fragen zur Energieversorgung 

Ist unsere Gasversorgung noch gesichert?

Die deutschen Gasspeicher sind derzeit (Stand 2.11.2022) zu nahezu 100 Prozent gefüllt – mehr als in den Vorjahren. Das Bundes-Wirtschaftsministerium geht davon, dass bei einem durchschnittlichen Winter ausreichend Gas vorhanden ist, wenn Unternehmen und Haushalte rund 15-20 Prozent Gas einsparen.

Sollte es zu einer Einschränkung der Gasversorgung kommen, also zu einer Gas-Mangellage, sind Privathaushalte besonders geschützt. Das bedeutet, sie blieben von Abschaltungen weitreichend verschont.

Nur in besonders extremen Situationen, beispielsweise wenn Haushalte und Unternehmen weniger als die geplanten 20 Prozent einsparen und gleichzeitig der Winter sehr lang und kalt ist, kann auch die Versorgung der Haushalte schwierig werden. Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (hier immer kurz Wirtschaftsministerium oder BMWK genannt), die Bundesnetzagentur, der Übertragungsnetzbetreiber „THE“ und die Stadtwerke als Ferngasnetzbetreiber arbeiten daran, dass diese Situation nicht eintritt.

Wie sorgt das Stadtwerk am See für den Fall von Lieferengpässen vor?

Wir bereiten uns seit Monaten auf diese Situation vor.

  • Im Gespräch mit großen Unternehmenskunden erarbeiten wir Konzepte, wie hier Energie gespart werden kann.
  • Wir tauschen uns mit anderen Stadtwerken aus, um uns gegenseitig zu unterstützen.
  • Wir haben Notfallpläne in der Schublade und bekommen Fachinformationen von unseren Energieverbänden.

Hauptsache nicht mit Gas heizen?

Jein. Auf den ersten Blick wirkt es logisch: Gas ist knapp und teuer, also ist alles andere zum Heizen besser. Allerdings wird ein Teil unseres Stroms aus Gas hergestellt. Und auch bei den aktuell hohen Gaspreisen bleibt Heizen mit Gas günstiger als mit Strom. Außerdem: Wenn alle zusammen den Heizlüfter anwerfen, kann sogar das Stromnetz ausfallen.

Auf der anderen Seite: Wer auf ein paar Grad Raumtemperatur in der Wohnung verzichtet und einfach weniger heizt, der tut damit auf jeden Fall das Richtige.

Wie wahrscheinlich ist ein Strom-Blackout?

Mit einer Ausfallzeit von knapp über 6 Minuten (2021) schneidet unser Stromnetz noch deutlich besser ab als der Bundesschnitt – und das bereits seit Jahren. Wir haben also mehr als unsere „Hausaufgaben“ gemacht. Die Bürgerinnen und Bürger im Netzgebiet des STADTWERKs AM SEE (Friedrichshafen, Überlingen, Frickingen, Daisendorf) können sich auf ein ausgezeichnetes und sicheres Stromnetz verlassen. Allerdings sind auch wir von Vorlieferanten abhängig und haben die Situation daher nicht allein in den Händen.

Doch auch hier ist die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts (also eines unkontrollierten großflächigen, über viele Stunden anhaltendem Stromausfalls) extrem gering. Das ist auch das Ergebnis des „Stresstests“, bei dem die großen Stromnetzbetreiber im Sommer verschiedene Szenarien untersucht haben. Das Ergebnis: Selbst wenn man in allen Bereichen die ungünstigsten Umstände annimmt, käme es hier lediglich zu Stromausfällen von wenigen Stunden – im gesamten Winter! Für Angst oder gar Panik besteht also absolut kein Anlass.

Wie schützt das Stadtwerk seine Kunde vor einem Blackout?

Selbst wenn ein Blackout extrem unwahrscheinlich ist: Wir schützen uns und unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich auf verschiedenen Ebenen:

  • Unsere Netzleitstelle ist rund um die Uhr mit erfahrenen Fachtechnikern besetzt, die viele Störungen schnell beheben können. Im Notfall ist unsere Bereitschaft in wenigen Minuten an jedem Ort innerhalb unseres Stromnetzes – und das ebenfalls rund um die Uhr.
  • Wir ertüchtigen eigene Notstromkapazitäten, um notfalls punktuell schnell eingreifen zu können.
  • Wir überarbeiten und aktivieren unsere Notfallkonzepte.
  • Wir stimmen uns mit den vorgelagerten Netzbetreibern bzw. Übertragungsnetzbetreibern ab.
  • Wir vernetzen uns intensiv mit anderen Entscheidungsträgern und Krisenstäben in der Region, simulieren Notfallszenarien und koordinieren Krisenpläne. Dadurch können wir im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren.
  • Wir kommunizieren intensiv mit unseren Verbänden, um Notfallpläne abzustimmen und voneinander zu lernen. Unsere Verbände geben auch Informationen an die Entscheidungsträger der Politik weiter und sorgen dafür, dass diese berücksichtigt werden.
  • Wir informieren Kunden aktiv darüber, wie sie Energie sparen können und was sie vermeiden sollten. (z.B. den längeren und häufigen Einsatz von Heizlüftern). Tipps finden Sie hier.
  • Wir sind insbesondere mit unseren Industriekunden permanent im Austausch, um hier Möglichkeiten für Einsparungen zu identifizieren. Wir erarbeiten mit Ihnen für den Notfall Szenarien für Abschaltungen.
  • Wir fahren permanent Analysen über unsere Netze, um die Rückwirkungen einer Gasmangellage auf unsere Stromnetze besser einschätzen und Hot-Spots identifizieren zu können.
  • Klingt banal, ist aber wichtig: Wir beobachten sehr genau Wetterprognosen. Da Erzeugung und Verbrauch wetterabhängig sind, können wir so besser abschätzen, wann es zu Engpässen kommen kann. So können wir bzw. unsere Übertragungsnetzbetreiber entsprechend reagieren.

Ist die Wasserversorgung im Fall eines Stromausfalls gesichert?

Die Wasserversorgung des STADTWERKs AM SEE ist durch Notstromaggregate gesichert, sodass auch im Falle eines Stromausfalls die Versorgung gewährleistet ist. Unser Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr einsatzfähig, falls es kurzfristig zu Störungen kommen sollte.

Was tut das Stadtwerk sonst noch für nachhaltige Energie und Unabhängigkeit?

  • Wir investieren in erneuerbare Energien, die uns alle unabhängiger machen von Energie-Importen: wie Windparks in der Region, Nahwärme-Netze mit großen Solaranlagen und Holzhackschnitzel-Heizungen in Überlingen und Friedrichshafen, oder Photovoltaik auf den Dächern unserer eigenen Gebäude und der unserer Kunden.
  • Unsere Stromnetze sind hervorragend in Schuss – mit nur sechs Minuten Stromausfall pro Jahr sind unsere Netze deutlich besser als der Bundesschnitt.
  • Wir kaufen Gas langfristig und im Verbund mit anderen Stadtwerken der Region ein – und sichern so bestmöglich Versorgung und Preise.
  • Wir bieten selbst Stadtbus-, Eisenbahn- und Schiffsverkehr an. Und wenns doch das Auto sein muss: unser Carsharing FRIZZ ist einfach und günstig zu nutzen.
  • Wir unterstützen Sie beim Energiesparen: durch Förderprogramme und Energiespar-Sprechstunden. Und wir verleihen Strommessgeräte, mit denen Sie den Verbrauch Ihrer elektrischen Geräte checken können.

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